Land, Gebäude und Eigentumsverhältnisse
Geleitet wird die Farm vom Leitungsteam der Schiwa Semlja Potutory GmbH, bestehend aus den Bereichsleitern und dem Direktor. Das Leitungsteam arbeitet operativ selbständig, und in strategischen Fragen eng mit dem Vorstand des Vereins Schiwa Semlja Schweiz zusammen.
Auf einem Territorium von 7,5 ha befinden sich die verschiedenen Gebäude, Scheunen und Ställe welche zum Betrieb gehören, sowie die Gärten, die Mist- und Kompostplätze.
Dieses Territorium von 7.5 ha und sämtliche Gebäude sind im Eigentum des Vereins Schiwa Semlja Schweiz.
Die 400 Hektaren Land sind arrondiert und erstrecken sich in östliche Richtung des Hofes. Vom ”Feldherrenhügel”, dem höchsten Punkt des Farmgeländes, kann die gesamte Landfläche überblickt werden.

250 ehemalige Mitarbeiter der Kolchose verpachten ihre Landfläche ( Pai rund 1.5 ha ) an die Schiwa Semlja Potutory GmbH. Die Höhe des Pachtzinses richtet sich nach der Bodenqualität.
Leitung des Betriebs
Der Betrieb wird von einem Team demokratisch geführt. Dieses setzt sich aus den Leiterinnen und Leitern der verschiedenen Bereiche zusammen. In der Ukraine braucht ein Betrieb als Gallionsfigur, einen Direktor. Ivan Bojko verkörpert nach aussen diese Rolle. Seine Kenntnisse und Erfahrungen in administrativen, rechtlichen, gesellschaftlichen und vielen weiteren Fragen, welche spezifisch die Ukraine betreffen, sind unentbehrlich. Ihm ist zu einem grossen Teil zu verdanken, dass das Boot bis heute unbeschadet durch die vielen Stürme hindurch manövriert werden konnte.
Betriebszweige
Die Farm ist gegliedert in: Ackerbau, Tierhaltung, Feldgemüse, Kräutergarten, Administration und Agrotourismus/Schulung. Der Kräuterverarbeitungsbetrieb „Chaipotutory ShivaSemlja“ ist dem Unternehmen als juristisch eigenständiger Betrieb angegliedert.
Ackerbau, Futterbau

Auf 200 ha werden alle traditionellen Getreidearten angebaut: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Hirse und Buchweizen sowie in der Fruchtfolge Leguminosen wie Ackerbohnen und Wicke. Auf 100 ha werden Kunstwiesen gesät, und 50 ha werden als Weiden und Naturwiesen zum Heuen bewirtschaftet.
Seit dem Jahr 2022 besteht eine Handelsbeziehung mit der Steiner Mühle AG in der Schweiz. Die Schiwa Semlja Potutory GmbH kann seither jährlich zwischen 100 und 150 Tonnen Getreide(Dinkel, Hafer, Hirse) an die Steiner Mühle in der Schweiz exportiern.
Auf rund einer Hektare werden Kartoffeln, Karotten und Randen für den Eigenbedarf und den Verkauf sowie Futterrüben für die Tiere angebaut. Der grösste Teil der Erträge wird im Inland verkauft, ein Teil geht in den Export, unter anderem Schachtelhalm, der auf den Feldern gesammelt wird. Man hofft, die Exportverkäufe steigern zu können, weil man damit höhere Preise erzielt.
Zum Ackerbaubereich gehört auch die Heu- und Frischgrasernte für die Tierhaltung sowie die Mistbewirtschaftung. Die Technik ist teilweise veraltet und wenig schlagkräftig; es können damit aber alle notwendigen Arbeiten abgedeckt werden.
Es arbeiten drei bis vier Traktoristen im Ackerbau mit unter der Leitung eines Agronomen, der im Moment gleichzeitig der Direktor ist.
Tierhaltung

Es gibt eine Milchviehherde der einheimischen Rasse Tschjorna Rjaba von rund 100 Tieren, 60 davon sind Milchkühe. Der Laufstall wurde für die Milchkühe erweiteret und für das jungvieh einen eigenen Stall eingerichtet. Der Chef der Herde ist ein Stier, der sich nachts bei den Kühen und tagsüber in der Stierbox aufhält.
Der letzte Stier war ein Jersey, der jetzige einer der Rasse Tschjorna Rjaba.
Im Sommer ist die Herde fast ganztags auf der Weide, im Winter im Stall und auf den Laufhöfen. Gemolken werden die Kühe in einem Melkstand.
Zum grössten Teil wird die Milch als Rohmilch an Läden oder direkt an die Endkunden verkauft.
Damit in Zukunft mehr Milchprodukte in der Region verkauft werden können, wird über den Winter 2023/2024 ein Milchverarbeitungsraum eingerichtet.
Es arbeiten mit: ein Stallleiter, 2 Melker, 2 Hirten/Stallarbeiter, eine Kälberbetreuerin.
Feldgemüse

Auf rund einer Hektare werden Kartoffeln, Karotten und weitere Feldgemüse für den Eigenbedarf und den Verkauf in der Region angebaut.
Kurse / Veranstaltungen / Praktika / Mensa
Das Gebäude 7 (Prophylaktorium) hat eine Infrastruktur, die sich für die Beherbergung und Verpflegung von Gruppen bis zu 28 Personen eignet. Dazu gehört auch ein Konferenzsaal. Hier finden Kurse und Veranstaltungen statt und werden Gruppen im Rahmen von Landwirtschaftspraktika für Klassen oder Volontäre unterrichtet.
Es ist auch möglich, einfach Ferien auf dem Bauernhof zu machen. Eine Köchin kocht ganzjährig das Mittagessen für die Mitarbeiter und Gäste.
Administration
Ein Buchhalter mit 50%-Pensum und eine Sekretärin mit einem 60%-Pensum, sowie der Direktor und zurzeit auch die Leiterin dert Kräuterabteilung sorgen für einen möglichst reibungslosen Verlauf der Administration.
Im Kräutergarten
werden bis zu 50 Kräuter und einige Feingemüse für den Eigenbedarf angebaut. Die Kräuter werden getrocknet und an „Chaipotutory» verkauft.
Der Kräuterverarbeitungsbetrieb Chaipotutory ShivaSemlja
ist eine eigene juristische Person. Er kauft bei der GmbH die getrockneten Kräuter an, sammelt selber Wildpflanzen in der Umgebung und verarbeitet diese zu Tees und Gewürzen, die in der Ukraine vertrieben werden.