Verein | Portrait

Geschichtlicher Rückblick

Der Verein mit dem ukrainischen Namen «Schiwa Semlja» (deutsch: «lebendige Erde») entstand im Herbst 2000 aus dem Zusammentreffen dreier Menschen:

  1. Seit 1993 besuchte Hans Kuratli, früher Lehrer an der Rudolf Steiner-Schule in St. Gallen, regelmässig die Ukraine und begleitete den Aufbau der jungen Waldorfschule in Dnjepropetrowsk.
  2. Cristina Lieberherr, Gartenbaulehrerin an der Rudolf Steiner-Schule in Aesch (CH) und Freundin der Familie Kuratli, plante, einmal als Gärtnerin in Russland zu arbeiten. Da Hans Kuratli die Ukraine bereits etwas kennen und schätzen gelernt hatte, suchten die beiden nach eventuellen Initiativen, die den biologisch-dynamischen Landbau in diesem Land fördern wollten.
  3. Rainer Sax, Landwirt, der auf seinem Hof schon verschiedentlich junge ukrainische Bauern als Praktikanten aufgenommen hatte, wurde von den beiden gebeten, sie in der Ukraine zu besuchen und sie bei der Umsetzung des Gelernten zu beraten.

Ein tragendes Trio

Die Zusammenarbeit der oben Erwähnten führte zur Planung eines Seminars in der Westukraine mit einer Einführung in den biologisch-dynamischen Landbau.
Im März 2000 reisten die drei nach Lviv (Westukraine). Die Begegnungen mit Kräuterbauern und Kleinbauern bestärkten ihren Willen, sich mit diesen Menschen gemeinsam auf einen Weg zu begeben.
Die drei Initianten luden eine interessierte Gruppe zu einem Besuch in der Schweiz ein. Gemeinsam besuchte man verschiedene Kräuterbauern und verarbeitende Betriebe, Bauernhöfe und Versuchsfelder vom Jura bis an den Bodensee.

Vereinsgründung

Im Oktober 2000 wurde der Verein «Schiwa Semlja» (Lebendige Erde) als ein Projekt von ACACIA, Fonds für Entwicklungszusammenarbeit in Basel, gegründet.

Bisherige Aktivitäten des Vereins

  • Beratung und Schulung von Bäuerinnen und Bauern und Gärtner*innen
  • Beratungsbesuche auf den Höfen
  • Vergabe von Kleinkrediten
  • Unterstützung von Höfen mit Modellcharakter
  • Ausbau und Vertiefung der Präparatearbeit
  • Weiterentwicklung einer Direktsaatmaschine
  • Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Ausbildungsstätten in der Schweiz und der Ukraine, mit dem ukrainischen Verein Biolan und mit andern Entwicklungs- und Zusammenarbeitsinitiativen

Ukrainischer Zwillingsverein «Schiwa Semlja – Ukraina»

Um unsere Aktivitäten vermehrt auch in die Verantwortung der ukrainischen Freunde zu übertragen, gründeten wir den Zwillingsverein «Schiwa Semlja – Ukraina». Dieser Verein ist als gemeinnützig anerkannt und kann Liegenschaften, Hofgelände, etc. erwerben oder sich daran beteiligen.

Freundeskreis

Die Aktivitäten des Vereins werden heute von einem Freundeskreis von ca. 150 Personen getragen. Deren Spenden ermöglichen dem Verein, den in der Ukraine tätigen Beratern bescheidene Honorare auszurichten, einige Bauern mit Kleinkrediten zu unterstützen und den Aufbau von Modellbetrieben zu begleiten.

ACACIA, Fonds für Entwicklungszusammenarbeit

ACACIA ist ein Fonds für Entwicklungszusammenarbeit und wurde 1996 als gemeinnütziger Verein gegründet. Mit über 80 Mitgliedern, einem engagierten Vorstand und einer Mini-Geschäftsstelle sind wir eine kleine, aber bewegliche und leistungsfähige Organisation.

Mittelbeschaffung …

Jährlich wachsen die Beiträge, die wir von Einzelpersonen und Institutionen erhalten. Bisher konnten wir eine halbe Million Franken an unsere Projekte weitergeben.

… und Vernetzung

Gelder aufzubringen und weiterzuleiten – das ist jedoch nur ein Teil unserer Aufgabe. Wir wollen Fäden knüpfen zwischen Menschen und Kulturen, Verbindungen schaffen und Interesse wecken. Geben und Nehmen soll sich nicht auf einem anonymen Feld abwickeln, sondern einen lebendigen Austausch und menschliche Begegnung ermöglichen.

Deshalb unterstützen wir Projekte, die wir kennen. Wir kennen die Menschen, die darin arbeiten, oder die Projekte begleiten, und wir pflegen mit ihnen vielfältige, persönliche Kontakte. So verstehen wir uns als Bindeglied zwischen den Projekten und den Geldgebern: Wir vernetzen, verbinden, bewegen.